Als Hormone werden biochemische Botenstoffe bezeichnet, welche zahlreiche Vorgänge im menschlichen Körper regulieren. So werden etwa der Stoffwechsel, das Knochenwachstum, die Psyche oder der Menstruationszyklus einer Frau mithilfe von Hormonen beeinflusst. Ein hormonelles Ungleichgewicht kann daher negative Folgen auf die Gesundheit haben und sollte in der Regel medizinisch behandelt werden. Auch eine geplante Schwangerschaft kann durch einen aus dem Gleichgewicht geratenen Hormonhaushalt massgeblich beeinträchtigt werden.
Der Hormonhaushalt beeinflusst den Eisprung
Um schwanger zu werden, ist ein Eisprung erforderlich, welcher im Normalfall alle 28 Tage erfolgt. Verantwortlich hierfür sind Hormone: Östrogen, Progesteron sowie das luteinisierende Hormon (LH), welche im Laufe eines weiblichen Zyklus zunehmen, bis es zu einem Eisprung kommt. Mit steigendem Alter sinkt die Menge dieser Geschlechtshormone, was einer der Gründe dafür ist, warum Frauen, die das 30. Lebensjahr überschritten haben, weniger fruchtbar sind als Frauen in den Zwanzigern. Des Weiteren beeinflussen Hormone die Reifung der Eizellen und spielen eine wichtige Rolle bei der Einnistung dieser in die Gebärmutter.
Ursachen für einen gestörten Hormonhaushalt
Neben dem steigenden Alter als Ursache für eine verminderte Hormonproduktion gibt es aber noch weitere Faktoren, die zu einem hormonellen Ungleichgewicht führen können. Hier sind etwa Stress, schlechte Ernährung oder fehlende Bewegung zu nennen. Auch Krankheiten können als Auslöser für einen gestörten Hormonhaushalt infrage kommen. Klappt es mit dem Kinderwunsch nicht so wie erhofft, sind es aber meistens die persönlichen Lebensumstände, die Einfluss auf die Geschlechtshormone besitzen.
Daher lässt sich die Fertilität der Frau unter anderem mithilfe einer Lebensumstellung und der Vermeidung von Stress etwas verbessern.
Aber auch Vitamin-Mangel, Umweltschadstoffe oder Drogen können das hormonelle Gleichgewicht empfindlich beeinträchtigen. Eine Störung des Hormonhaushalts, welche einer geplanten Schwangerschaft entgegensteht, kann sowohl den Ausfall eines bestimmten Hormons als auch eine Überproduktion eines hormonellen Botenstoffs bedeuten. Eine medizinische Abklärung der Ursache ist notwendig und nicht nur bei einem Kinderwunsch anzuraten, da Hormonstörungen auch zu weiteren Symptomen wie Müdigkeit, Schlafstörungen sowie einer Gewichtszunahme oder -abnahme führen können. Die Diagnose erfolgt durch eine Blutuntersuchung in einem Fachlabor und wird von einem Gynäkologen veranlasst.
Therapiemöglichkeiten bei hormonellen Störungen
Um die Fruchtbarkeit der Frau zu erhöhen, können spezielle Hormontherapien angewandt werden. In den meisten Fällen ist das Ziel, die Eizellenreifung zu stimulieren oder den Eisprung gezielt auszulösen. Diese Therapiemöglichkeiten kommen sowohl bei Störungen des Hormonhaushalts als auch bei einem Kinderwunsch in einem fortgeschrittenen Alter in Betracht und erfolgen medikamentös. Ausserdem können Sexualhormone wie Gonadotropine helfen, mehrere Eizellen zeitgleich reifen zu lassen, um eine künstliche Befruchtung erfolgsversprechender zu machen.