Im Gegensatz zu Frauen sind Männer unter normalen Umständen ein Leben lang zeugungsfähig, da in den Hoden kontinuierlich Samenzellen produziert werden. Die Qualität der Spermien nimmt zwar im Laufe der Jahre etwas ab, die Fähigkeit, Kinder zu zeugen, ist aber prinzipiell dennoch gegeben. Trotzdem können auch Männer unter Krankheiten leiden, welche zu einer Unfruchtbarkeit führen und der natürlichen Zeugung eines Kindes im Wege stehen können. Je nach Ursache kann die Infertilität jedoch heilbar sein.
Wann ist ein Mann unfruchtbar?
In der Regel enthält ein Milliliter Samenflüssigkeit rund 15 Millionen Spermien, aber Masse ist nicht gleich Klasse. So kann die Qualität des männlichen Spermas eingeschränkt sein, was die Befruchtung einer Eizelle verhindert. Bei Männern findet eine Untersuchung des Ejakulats im Rahmen eines Spermiogramms statt, welches bereits erste Aufschlüsse über eine mögliche Krankheit liefern kann. Neben dem pH-Wert und weiteren Faktoren wird die Qualität und die Zahl der Spermien im Ejakulat ermittelt.
Zu viele tote Samen sind ebenso ein Grund für qualitativ schlechtes Sperma wie eine zu geringe Beweglichkeit oder eine untypische Form der Spermien. Ferner kann es passieren, dass der Mann eine Genveränderung aufweist, die eine Befruchtung der Eizelle verhindert. Auch zu wenige oder gar keine Samenzellen innerhalb des Ejakulats können eine Unfruchtbarkeit bedeuten. Je nach Ergebnis können gezielte Untersuchungen notwendig sein, um die exakte Ursache festzustellen und entsprechende Behandlungen vornehmen zu können.
Ursachen für die Unfruchtbarkeit beim Mann
Eine verminderte Zeugungsfähigkeit kann vielfältige Auslöser haben. So können etwa Mumps sowie andere Infektionskrankheiten eine Hodenentzündung verursachen, was die Fruchtbarkeit nachhaltig schädigen kann. Aber auch ein Hormonmangel, genetische Auslöser oder gar Tumorerkrankungen können die Qualität des Spermas negativ beeinflussen. Eine Entzündung der Nebenhoden kann des Weiteren einen Verschluss dieser verursachen, weshalb sich im Ejakulat keine Spermien mehr finden lassen. Werden hingegen nur wenige qualitativ schlechte Samenzellen produziert, kann auch ein Testosteronmangel vorliegen. Dieser geht häufig mit einer Störung des Sexualtriebs einher. Weitere Faktoren wie eine schlechte Ernährung, Stress, Rauchen oder Übergewicht können die Fruchtbarkeit ebenfalls verringern.
Auswirkungen der Unfruchtbarkeit auf den Kinderwunsch
Langsame oder zu viele tote Spermien im Ejakulat schränken die Fruchtbarkeit zwar nicht zwangsläufig komplett ein, reduzieren diese aber zumindest erheblich, was den Wunsch nach einer natürlichen Befruchtung nahezu unmöglich macht.
Je nach Ursache kann dies bereits mit einer Hormontherapie sowie einer Umstellung der Lebensgewohnheiten behandelt werden. Liegt hingegen ein Verschluss der Samenleiter vor, ist in den meisten Fällen eine Operation notwendig. Da die Ursachen für eine Unfruchtbarkeit beim Mann vielfältig sind, müssen die Auswirkungen auf den Kinderwunsch im Einzelfall geprüft werden. Sollten in den Hoden noch genügend Spermien produziert werden, besteht in den meisten Fällen aber zumindest die Option einer künstlichen Befruchtung.