Welche Erfolgsaussichten hat eine Kinderwunschbehandlung?

Viele Paare sind nervös, wenn der Kinderwunsch nicht auf Anhieb in Erfüllung geht. Dabei kann in den meisten Fällen Entwarnung gegeben werden: Selbst unter optimalen Bedingungen liegt die Wahrscheinlichkeit einer Schwangerschaft während des Eisprungs lediglich bei rund 25 Prozent. Bei einigen Paaren ist diese Wahrscheinlichkeit aufgrund individueller Ursachen jedoch deutlich niedriger, weshalb eine Schwangerschaft auch nach Monaten oder Jahren ausbleibt.

Kinderwunschbehandlungen stellen eine Möglichkeit dar, der Natur etwas auf die Sprünge zu helfen, sind aber keine Garantie für eine erfolgreiche Schwangerschaft. In der Regel sind solche Verfahren bis zum 35. Lebensjahr der Frau recht vielversprechend. Bei fortschreitendem Alter sinkt jedoch auch mit einer entsprechenden Behandlung die Wahrscheinlichkeit schwanger zu werden.

Hormonbehandlung

Welche Kinderwunschbehandlung am sinnvollsten erscheint, hängt von der zugrunde liegenden Ursache einer unerfüllten Schwangerschaft ab. Häufig ist es der Eisprung, der ausbleibt und stimuliert werden muss. Dies erfolgt mithilfe einer Hormonbehandlung. Unter normalen Umständen kann die Erfolgsaussicht hier bereits bei 20 % liegen. Dies setzt allerdings optimales Sperma voraus. Ist die Qualität des Spermas nicht ausreichend, kann zusätzlich zur Hormonbehandlung eine Insemination durchgeführt werden.

Insemination

Die Insemination, oder auch Samenübertragung genannt, geht fast immer mit einer hormonellen Behandlung einher. Das Sperma wird hierbei direkt in die Gebärmutter eingeführt, wodurch sich die Wahrscheinlichkeit einer erfolgreichen Befruchtung mit anschliessender Schwangerschaft erhöht. Sie liegt bei bis zu 20 % pro Behandlung. Die Insemination wird mehrmals durchgeführt, weshalb sie Paaren eine recht gute Möglichkeit bietet, schwanger zu werden. Eine Insemination kommt vor allem in Frage, wenn die Beweglichkeit der Samenzellen eingeschränkt ist.

In-vitro-Fertilisation

Nicht immer kann der Befruchtung einer Eizelle mithilfe einer Hormonbehandlung oder einer Insemination effektiv nachgeholfen werden. In solchen Fällen ist häufig eine In-vitro-Fertilisation (IVF) vielversprechender. Hierzu wird der Frau eine Eizelle entnommen und im Labor mit rund 100.000 Samenzellen des Partners im Reagenzglas zusammengeführt. Nach der erfolgreichen Befruchtung und einer zwei- bis sechstägigen Reifephase wird die befruchtete Eizelle in die Gebärmutter übertragen. In rund 20 bis 25 % der Fälle kann die Schwangerschaft anschliessend ausgetragen werden.

Intrazytoplasmatische Spermieninjektion (ICSI)

Im Gegensatz zur In-vitro-Fertilisation wird bei der ICSI-Methode ein Spermium unter dem Mikroskop direkt in die Eizelle eingeführt. Dieses Verfahren ist besonders gut geeignet, wenn der Mann über sehr wenige befruchtungsfähige Samenzellen verfügt. Über 70 % der ICSI führen zu einer befruchteten Eizelle, aber nur 20 % nisten sich dauerhaft in der Gebärmutter ein. Sowohl die ICSI als auch die In-vitro-Fertilisation werden meistens mehrfach durchgeführt, bevor sie erfolgreich sind.

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