«Machen Kinder glücklich?» Diese Frage stellt Mona Vetsch jungen Eltern, Grosseltern und – gewollt oder ungewollt – kinderlosen Paaren. Dabei erfährt sie: Kinder machen glücklich – vor allem im Nachhinein.
Ihre Suche nach dem Kinderglück führt Mona Vetsch zu Sabina und Roger Rhyner in Glarus. Jahrelang bemühte sich das junge Paar vergeblich um Nachwuchs. Erst dank verschiedenen Eizellen- und Samenspenden in Spanien stellte sich das Kinderglück ein. Dieses blieb Gabriela und Adrian Thomann auch nach zahlreichen In-vitro-Fertilisationen versagt: «Dieses Hoffen und Bangen, die Enttäuschungen, wenn es wieder nicht geklappt hat – das war eine schlimme Zeit», erinnert sich Gabriela Thomann.Was aber, wenn das lang ersehnte Kind oder das Muttersein nicht glücklich macht? «Ambivalente Gefühle der Elternschaft gegenüber sind nicht selten und sollten vom familiären Umfeld und Fachpersonen ernst genommen und nicht einfach als 'Babyblues' abgetan werden», erklärt Andrea Borzatta, Präsidentin des Vereins Postpartale Depression Schweiz. Und manchmal gehen diese ambivalenten Gefühle nicht mehr weg und werden zur Reue: Zwei Betroffene erzählen zum Thema «Regretting Motherhood».Laut Glücksforscher Mathias Binswanger sind Menschen, die Kinder hatten, glücklicher als kinderlose. «Sind die Kinder einmal ausgezogen, erinnern sich die Eltern – dank selektivem Vergessen – vor allem an die schönen Momente zusammen mit ihrem Nachwuchs», fasst Binswanger die Forschung zum Thema zusammen. Denn das Glücksgefühl junger Eltern, deren Alltag von Schlafentzug, mangelnder Freizeit und der Doppelbelastung in Familie und Beruf geprägt ist, erlebt normalerweise – nach der Vorfreude und dem beglückenden Moment der Geburt – erst einmal einen grossen Dämpfer.Einen erfrischend ehrlichen Einblick in den «ganz normalen Wahnsinn» des Familienlebens mit Kleinkindern und Teenagern geben Bloggerinnen wie Nadine Chaignat, Sandra Casalini und Evelyne Gutknecht mit ihren Videotagebüchern.
Quelle: SRF-Dok